Während meiner Performance beobachte ich das Publikum, und das Publikum beobachtet mich. Ich bin ein Performer und gleichzeitig auch ein Zuschauer.

Der Besucher betritt den Ausstellungsraum, sieht sich neugierig um und plötzlich erkennt er weit oben an der Wand eine Frau. Sie sitzt auf einem kleinen Brett. Sie hat die Beine an den Körper gezogen, macht sich ganz klein und schaut konzentriert durch ihre große Brille den Menschen zu. Regungslos wie eine Puppe hält sich die Künstlerin auf der Plattform, die gerade so groß ist, dass sie Platz darauf findet. Sie trägt alltägliche Kleidung und über ihrer Schulter eine prall gefüllte Stofftasche, als wäre sie auf dem Weg zu einer Verabredung oder käme soeben vom Einkauf. Dieses Requisit macht die Erscheinung der Künstlerin zu einem skurrilen Bild. Von ihrer Position aus kann sie das gesamte Geschehen überblicken und wird so zum Zuschauer der Veranstaltung.