Statement
Die künstlerische Laufbahn der Chinesin Yingmei Duan beginnt als Malerin in China. In den 90er Jahren findet sie im „East Village“, einem Künstlerviertel von Peking Anschluss an die zeitgenössische Avantgarde. Unter anderem nimmt sie an der heute berühmten Performance „To Add One Meter to an Anonymus Mountain“ teil. 1998 geht Yingmei Duan nach Deutschland. Sie studiert an der HBK Braunschweig bei Marina Abramovic, Birgit Hein und Christoph Schlingensief.
Als Performancekünstlerin beteiligt sie sich seither an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen, Festivals und Workshops.
Ihre Arbeitsweise ist experimentell und ortspezifisch. Häufig realisiert die Künstlerin ihre Performances an vorgefundenen Orten im Innen- und Außenraum oder schafft räumliche Situationen, wie sie für eine Arbeit notwendig erscheinen. Die zeitliche Ausdehnung, Spontanität und das Einbeziehen des Publikums spielen dabei eine wichtige Rolle. Um eine Nähe zum Alltag und den realen Verhältnissen herzustellen, arbeitet Yingmei Duan sehr gern mit Menschen verschiedener Kulturen, unterschiedlichen Alters und aus verschiedensten Lebensbereichen zusammen. Auch die von ihr verwendeten Materialien sind Objekte unserer gewohnten Umgebung: ihre Installationen baut sie aus Papier, Müll, Möbelstücken usw. Die Künstlerin nutzt ihren eigenen Körper als Ausdrucksmittel. In lebendigen Bildern stellt sie ungewohnte Bezüge zwischen den Dingen her: mal heiter ironisch, mal tragisch oder auch mystisch. Über Geräusche und den Einsatz von Licht werden Atmosphären und intensive Stimmungen erzeugt.
Yingmei Duans performative Konzepte transportieren Visionen zwischen Traum und Wirklichkeit, persönlichen Ängsten und Sehnsüchten. Mit der Thematisierung von kultureller Herkunft, gesellschaftlichen Zwängen und sozialen Beziehungen werden unterschiedlichste Fragen aufgeworfen, ohne dass die Künstlerin uns eine endgültige Antwort liefert.